Internationaler Tag der Pflege am 09.05.2018

"Stell dir vor, du brauchst Pflege und keiner kommt!"

Kampagne der Diakonie im OBK: „Pflegekräfte gut bezahlen - das geht!“ Gemeinsame Aktion am Internationalen Tag der Pflege in Gummersbach Gummersbach: Die diakonischen Pflegeeinrichtungen im Oberbergischen Kreis nutzten erneut den Internationalen Tag der Pflege, um auf die Situation der Pflege aufmerksam zu machen. Sie hatten dazu ins Forum Gummersbach zu ihrer Veranstaltung unter dem Motto „Stell Dir vor, Du brauchst Pflege und keiner kommt!“ eingeladen.

Wie in den Vorjahren durften auch die Trommeln nicht fehlen: Lautstark beteiligten sich viele Mitarbeitende und wiesen am Eingang mit Trommelwirbel auf die Veranstaltung im Forum hin. Passaten erhielten dazu Rosen und Karten mit Motiven aus der Aktion. Und die Diakoniestation Wiehl verteilte ihre blauen Diakonie-Muffins.

Mit der Aktion will die Diakonie Oberberg etwas dagegen tun, dass die Pflege oft undifferenziert schlecht geredet wird. Dazu muss die Pflege von der Politik finanziell besser ausgestattet werden - und zwar so, dass die Gelder auch als Lohn ausgezahlt werden können. „Die diakonischen Pflegeanbieter im Oberbergischen Kreis sind stark in einer hochwertigen Pflegeausbildung engagiert. Außerdem zahlt die Diakonie nach ihren verschiedenen Tarifen kreisweit die höchsten Gehälter in der Pflege“, so Sebastian Wirth, Geschäftsführer der Diakonie vor Ort gGmbH stellvertretend für die diakonischen Einrichtungen im OBK.

So erhält beispielsweise eine Pflegefachkraft ab 6 Jahren Berufserfahrung mit 2 Kindern und einer 35 Stunden-Stelle ca. 3.200 € pro Monat. Es werden 12,9 Monatsgehälter gezahlt, 30 Urlaubstage gewährt und in eine Zusatzrente KZVK eingezahlt. Mit langjähriger Berufserfahrung sind bei einer Vollzeitstelle sogar ca. 3.600 € drin.

Frank Schaefer, Pflegedienstleitung des Johanniter Tagespflegehauses in Wiehl, moderierte eine Fragerunde zum Thema Pflege und Pflegeeinrichtungen. „Neben dem Gehalt spielen auch weitere Faktoren eine Rolle“, so Schaefer. „Wir können feststellen, dass die zusätzlichen Rahmenbedingungen der Diakonie gut ankommen. Ein großes Thema ist z. B. bei der Dienstplangestaltung die Vereinbarung von Familie und Beruf.“ Aber auch kleine Verbesserungen, wie die Prämie für das „Holen aus dem Frei“, sind zum Teil schon eingeführt.

Im Rahmen der Veranstaltung konnte auch ein Alterssimulator ausprobiert werden. Damit konnten die typischen Einschränkungen des höheren Lebensalters selbst nachempfunden werden. Alle Probanden waren danach froh, in der Zeit Unterstützung von Menschen zu erhalten - einen Pflegeroboter wünschte sich niemand.

Die diakonischen Einrichtungen der ambulanten, teilstationären und stationären Pflege sind zusammen der größte Anbieter von Pflegeleistungen im Oberbergischen Kreis. Sie bieten neben den klassischen Angeboten auch viele niedrigschwellige Angebote der Betreuung und stehen an ihren Standorten zur Beratung zur Verfügung.