Leben in der Senioren-Wohngemeinschaft Marienhagen

Diakoniestation Wiehl für mehr Besuchszeit
Die Mitarbeitenden in der WG

Seit August 2019 leben im umgebauten ehemaligen Gemeindehaus der evangelischen Kirche 9 Senioren in der ambulant betreuten Wohngemeinschaft „Zum alten Pastorat Marienhagen“ zusammen. Jedes WG-Mitglied bewohnt ein eigenes Zimmer, das nach eigenen Vorstellungen selbst möbliert wird. Küche, Wohnzimmer und Bäder nutzen die Mieter gemeinsam.

Diese Wohngemeinschaft ist eine selbstverantwortete. Dies bedeutet: Dort übernehmen die Mieter und ihre Angehörigen Verantwortung für das Gelingen des Zusammenlebens. Sie treffen alle relevanten Entscheidungen. So wurde mit der Übernahme der Pflege, Betreuung und Hauswirtschaft die Diakoniestation Wiehl beauftragt, die alle notwendigen Leistungen und Unterstützungen Rund-um-die Uhr anbietet. Dabei werden die Mieter - soweit wie ihnen das möglich ist - mit einbezogen.

Die Corona-bedingten Auflagen des Landes für stationäre Pflegeeinrichtungen und anbieterverantwortete Wohngemeinschaften galten nicht für die Senioren-Wohngemeinschaft Marienhagen. Dennoch hat sich die Mietergemeinschaft entschlossen, ebenfalls ein striktes Besuchsverbot einzuführen. Die Diakoniestation Wiehl hat ein festes WG-Team zusammengestellt, um die Zahl der Mitarbeitenden zu reduzieren. Das Hygienekonzept wurde deutlich ausgebaut. Der Erfolg liegt auf der Hand: Mehrere Tests haben bisher keinen Corona-Fall in der Senioren-Wohngemeinschaft ergeben.

Die Mitarbeitenden haben aber auch festgestellt, dass die Mieter durch häufig vorliegende Demenz die geänderte Situation nicht richtig einschätzen können. Sie vermissen die regelmäßigen Besuche ihrer Angehörigen und auch Ehepartner. „In der Wohngemeinschaft sollen die Mieter ihr Leben so weit wie möglich selbst gestalten“, erläutert Pflegedienstleitung Gabriele Krampe. „Wir stellen fest, dass die Pflegebedürftigen gerade am Ende ihres Lebens die Nähe zu Bekanntem dringend benötigen. Häufig können sie die getroffenen, einschränkenden Maßnahmen nicht verstehen.“

Die Diakoniestation Wiehl setzt sich deshalb für eine schrittweise Öffnung der Wohngemeinschaften ein. Schutz- und Hygienematerial, das zu Beginn häufig Mangelware war, ist inzwischen ausreichend vorhanden und kann den Besuchern zur Verfügung gestellt werden. Die Menschen sollten wieder mehr selbst entscheiden, ob sie besucht werden wollen oder ob besucht werden kann und will.

In der beliebten Senioren-Wohngemeinschaft Marienhagen wird immer wieder mal ein Zimmer frei. Interessierte können sich jeder Zeit an die Mietergemeinschaft oder an die Diakoniestation Wiehl wenden. Dort erhalten sie alle Informationen vom Zusammenleben in einer Wohngemeinschaft über das Auswahlverfahren von Interessierten bis hin zu den anfallenden Kosten und deren Fianzierung.