Die Trägergemeinden der Diakonie vor Ort gGmbH trafen sich zu ihrer Jahrestagung in Waldbröl. Zu der offenen Gesellschafterversammlung waren neben den 10 Gesellschaftern und dem Gastmitglied auch 15 weitere Kirchengemeinden aus dem gesamten Versorgungsgebiet eingeladen, um sich über die Leistungsfähigkeit und die Situation der Diakoniestationen zu informieren.
Wirtschaftsprüfer Dr. Rahmen stellte das Jahresergebnis vor: Es konnte wie in den Vorjahren erneut ein positives Jahresergebnis festgestellt werden - ohne Zuschüsse der Trägerkirchengemeinden. Die Diakoniestationen sind gut aufgestellt, alle Parameter zeigten auf eine stabile Zukunft hin.
„Die Diakonie vor Ort gGmbH steht auf gesunden Füßen“, so Geschäftsführer Sebastian Wirth. „Die Nachfrage nach Hilfs- und Pflegeleistungen von einem christlichen Anbieter steigt unvermindert an. Dies ist ein starkes Signal, unsere Angebote fortzusetzen und weiter auszubauen. Wir haben im letzten Jahr Palliativpflegen angenommen sowie unsere Demenzbetreuungen und Entlastungsleistungen deutlich ausgeweitet. Durch die gesetzlichen Änderungen konnten viele Pflegebedürftige mit Unterstützung in der Hauswirtschaft beginnen, ohne dass das Pflegegeld angegriffen wird.“
Die Diakonie vor Ort gGmbH betreibt fünf Diakoniestationen in Bergneustadt, Gummersbach, Waldbröl, Wiehl und Windeck. Seit dem Rechtsformwechsel im Jahr 2010 wird sie getragen von zehn evangelischen Kirchengemeinden und seit letztem Jahr noch unterstützt vom Gastmitglied Drespe. Als größter Anbieter von ambulanter Pflege im Oberbergischen Kreis mit angrenzendem Rhein-Sieg-Kreis geht das gesamte Versorgungsgebiet der Diakoniestationen aber deutlich darüber hinaus: Es erstreckt sich über die Gemeindegebiete von 26 Kirchengemeinden in den beiden Kirchenkreisen An der Agger und An Sieg und Rhein.
Ein Markenzeichen der Diakoniestationen sind die diakonischen Leistungen. Die Pflegeversicherung sieht im ambulanten Bereich lediglich eine Versorgung mit Pflege und Hauswirtschaft vor. Dabei bleibt durch die engen finanzierten Zeittakte vieles auf der Strecke, wie zum Beispiel die individuelle Zuwendung, das Eingehen auf seelische Nöte oder einfach nur Zeit und Da-sein. Damit übernehmen die Mitarbeitenden der Diakoniestationen die aufsuchende Hilfe der Kirchengemeinden. Die Trägergemeinden übernehmen im Gegenzug einen großen Teil der anfallenden Stundensätze.
Die Gesellschafterversammlung beschloss, den Vertrag des Geschäftsführers Sebastian Wirth um weitere fünf Jahre zu verlängern. „Das ist ein starkes Zeichen des Vertrauens,“ so der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung, Rainer Land. „In den Jahren seines Wirkens hat er neue Strukturen geschaffen, neue Angebote eingeführt und die Diakoniestationen wettbewerbsfähiger aufgestellt.“ Auch die Anbindung an die Kirchengemeinden wurde zum beiderseitigen Nutzen stark belebt. Ein Beispiel ist die Tagesbetreuung Memory, die als Gruppenangebot für demenziell Erkrankte in kirchlichen Räumen inzwischen an allen Standorten etabliert werden konnte.