50 Jahre Diakoniestation Wiehl - Jubiläumsfeier am 06.08.2023

Buntes Programm für die älteste Pflegestation in NRW
Pfarrer und Kabarettist Rainer Schmidt
Gesangsduo Laura und Pascal Diederich
Helene Wink, Diakoniestation Wiehl
Renate Baumann, Bezirksbeirat Wiehl

Seit mehr als 50 Jahren werden Patienten in Wiehl durch die Diakonie mit häuslicher Pflege versorgt. Damit ist diese ambulante Pflegestation die älteste in ganz NRW.

Die Diakoniestation Wiehl feierte ihr Jubiläum am Sonntag, 06.08.2023 in Wiehl mit Patienten, Gemeindegliedern, Mitarbeitenden und interessierten Gästen. Nach dem Gottesdienst in der evangelischen Kirche fand anschließend im Gemeindehaus die Feier mit einem bunten Programm statt.

Der bekannte Pfarrer und Kabarettist Rainer Schmidt brachte humorig mit seinen Beiträgen zur Diakonie die Teilnehmenden zum Schmunzeln und mit seinen erzählten Erlebnissen zum Lachen. Den musikalischen Teil übernahmen das Gesangsduo Laura und Pascal Diederich, die unter Begleitung des Pianisten Dieter Wiebe die Veranstaltung auflockerten. Auch die Mitarbeitenden der Diakoniestation hatten unter Federführung von Helene Wink ein kleines Ratespiel eingebracht.

Aber natürlich spielte auch die Geschichte eine Rolle, auf die immer wieder verwiesen wurde: Dazu zeigte der stellvertretende Bürgermeister Udo Kolpe die Ursprünge auf: Vor mehr als 50 Jahren gab es je eine Gemeindeschwester der drei Kirchengemeinden Wiehl, Bielstein und Marienhagen sowie der Stadt Wiehl. Diese schlossen sich im Juli 1972 zur zentralen Schwesternstation Wiehl zusammen. Am Anfang waren die Schwestern noch mit dem Fahrrad unterwegs; später kam der erste VW-Käfer von der Stadt Wiehl dazu.

Mit der Pflegeversicherung 1995 zog eine größere Professionalisierung in der Pflege ein: Es gab Personal- und Strukturvorgaben für alle ambulanten Pflegedienste. 2001 schlossen sich deshalb die Diakoniestationen der Kirchengemeinden zu einem Verband zusammen, in den auch die Diakonie-Sozialstation Wiehl eingebracht wurde. Damit endete die Trägerschaft der Stadt Wiehl.

Seit 2010 ist die Diakonie vor Ort eine gemeinnützige GmbH mit fünf Diakoniestationen im oberbergischen Kreis und im nördlichen Rhein-Sieg-Kreis. Auch das Angebot hat sich laufend erweitert und ist stetig gewachsen - von professioneller Beratung rund um Pflege und Betreuung über Grund- und Behandlungspflege und Hauswirtschaftliche Leistungen bis hin zur Demenzbetreuung zur Entlastung der pflegenden Angehöri-gen. Auch die Anleitung von Pflegepersonen in der Häuslichkeit oder ein warmer Menüdienst gehören inzwischen dazu.

Dabei ist das Besondere der Diakonie die Nähe zur Kirche. Darauf verwies Frau Renate Baumann als Vorsitzende des Beirates der drei Trägergemeinden Marienhagen-Drespe, Oberbantenberg-Bielstein und Wiehl. Sie verwies auf die diakonischen Leistungen, das Allein-stellungsmerkmal für „Mehr an Pflege“, das den Mitarbeitenden in belastenden Situationen der Pflegebedürftigen etwas mehr Zeit als von der Pflegeversicherung vorgesehen lässt. Die Zusatzkosten werden von den Kirchengemeinden und der Diakonie gemeinsam finanziert. Auch mit gemeinsamen Projekte unterstützt die Diakonie die Kirchengemeinden.

Durch das Programm führte Sebastian Wirth, Geschäftsführer der Diakonie vor Ort. Er stellte auch kurz die Mitarbeitenden der Diakoniestation Wiehl vor. Sie versorgen zurzeit im Schnitt ca. 170 Patienten im Stadtgebiet Wiehl und den angrenzenden Gemeinden. Auch in Wiehl ist der Pflegenotstand angekommen, doch die Diakonie findet immer Wege der Versorgung. Für die Zukunft werden vermehrt Hauswirtschaftskräfte für Pflegetätigkeiten qualifiziert.