Die Seniorenreferentin der evangelischen Kirchengemeinde Waldbröl, Anette Weber, hatte zu einer Veranstaltung mit Herrn Sebastian Wirth, Geschäftsführer der Diakonie vor Ort gGmbH, eingeladen. Zum Vortrag, „Was tun im Pflegefall“, kamen betroffene Angehörige, aber auch interessierte Senioren, die sich informieren wollten, was sie im Fall der Fälle tun können.
Die Gäste mussten nicht lange aufgefordert werden, schon wurde deutlich, wie viele Fragen es zum Thema gibt. Wirth stellte die unterschiedlichen Leistungen der Pflegekasse vor und betonte, dass, „sie keine 'Vollkaskoversicherung' sei, die alles abdecken könne“. Er machte jedoch deutlich, dass einzelne Leistungen kombiniert und dadurch viel Hilfe ermöglicht werden kann.
Frau Weber ermutigte die Teilnehmerinnen, einen Antrag auf eine Pflegeeinstufung zu stellen. Immer wieder erlebt sie, dass dieser Schritt zu weit hinausgeschoben wird. Mit der Einstufung eines Pflegegrades und damit der Bewilligung von Leistungen der Pflegekasse, kann individuelle Hilfe im Alltag organisiert werden. Dazu gehören z. B. auch Schulungen und Anleitungen, die zuhause erfolgen und über Pflege und Ernährung, rückenfreundliches Heben, etc. informieren und direkt in Anwendung geübt werden können. Die Diakoniestation Waldbröl hält dazu entsprechend geschultes Personal vor.
Ein großes Thema bei den Zuhörern war auch die Möglichkeiten der Erholung der Angehörigen oder der Unterstützung bei Ausfall durch Erkrankung etc. Alle waren sich einig, dass es wichtig ist, gut informiert zu sein. Die Pflege eines lieben Menschen ist oftmals ein langer Weg, auf dem die eigenen Kräfte gut einzuteilen sind und sich auch um die eigene Gesundheit gekümmert werden muss.
Unterstützung bei der Pflege gibt es auch in unterschiedlichen Einrichtungen, in denen Menschen mit Pflegebedarf betreut werden können. Damit sind sie in Kontakt mit anderen, die Angehörigen erhalten freie Zeit - auch, um gegebenenfalls weiterhin arbeiten zu gehen. So bietet z. B. die „Tagesbetreuung Memory“ die Möglichkeit, Menschen mit Demenz stunden- oder tageweise zu betreuen. Pflegepersonal der Diakonie gestaltet den Tagesablauf; abgestimmt auf die Bedürfnisse der Gäste.
Auf die Frage eines Zuhörers, „warum das System der Pflegeleistungen so kompliziert gemacht wurde,“ gab es keine wirkliche Antwort. Sicher ist jedoch, dass Pflegedienste, Senioren- und Pflegeberatungen der jeweiligen Kommunen, aber auch die Pflegekasse selber, beratend zur Seite stehen.
Die Gruppe für pflegende Angehörige trifft sich jeweils am 3. Mittwoch des Monats um 15 Uhr in den Räumen der „Tagesbetreuung Memory“. Neben dem persönlichen Austausch gibt es immer viele Tipps und Infos zu unterschiedlichen Themen. Eine Betreuung für die zu Pflegenden kann erfolgen. Bitte setzen Sie sich vor einem ersten Besuch mit Anette Weber unter 02291/921492 in Verbindung.
Zur Information: Die ev. Kirchengemeinde Waldbröl und die Diakonie vor Ort gGmbH haben im letzten Jahr damit begonnen, ein neues Konzept umzusetzen, dass sie in einer Kooperation entwickelt haben. Ziel ist es, ältere Menschen in Waldbröl und den umliegenden Dörfern dabei zu unterstützen, solange wie möglich in der gewohnten Umgebung leben zu können.
Als Mitarbeiterin der Kirchengemeinde steht die Seniorenreferentin Anette Weber in engem Kontakt zu beiden Organisationen; sie entwickelt und koordiniert entsprechende Angebote. U. a. wurde inzwischen ein wöchentliches Freizeitangebot für Seniorinnen und Senioren in der Gemeinde etabliert, Hausbesuche für Kunden der Diakonie, die einen Gesprächsbedarf haben, wurden ausgeweitet, es entstand der Treffpunkt für pflegende Angehörige.
Kontakt:
Anette Weber, Seniorenreferentin Ev. Kirchengemeinde Waldbröl
Telefon: 02291-921492 Mail: a.weber@ev-kirche-waldbroel.de
Sebastian Wirth, Geschäftsführer gGmbH Diakonie vor Ort
Telefon: 02261-66541 Mail: sebastian.wirth@diakonie-vor-ort.de